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Freitag, 7. Februar 2014

aleo solar Corporate News: aleo solar AG findet Käufer für Modulfertigung

• Joint Venture SCP Solar GmbH übernimmt aleo-Modulfertigung in Prenzlau

• Käufer beabsichtigt, rund 200 Arbeitsplätze zu erhalten

• Operatives Geschäft unter der Marke „aleo“ soll fortgeführt werden

• Verkauf führt zu negativem Ergebnisbeitrag

• Außerordentliche Hauptversammlung muss noch zustimmen

• Robert Bosch GmbH verlangt Beschlussfassung über Liquidation der aleo solar AG und sichert weitere finanzielle Unterstützung zu


Die aleo solar AG [ISIN: DE000A0JM634] hat heute einen Vertrag abgeschlossen über den Verkauf des wesentlichen operativen Geschäfts der aleo solar-Gruppe einschließlich des Produktionsstandorts Prenzlau und der Marke „aleo“ an die SCP Solar GmbH, Hamburg. Die SCP Solar GmbH ist die Erwerbsgesellschaft eines Konsortiums bestehend aus der taiwanesischen Sunrise Global Solar Energy Co. Ltd., der CHOSHU Industry Co. Ltd. und der Pan Asia Solar Ltd., die sich als Investoren verpflichten, die SCP Solar GmbH mit Eigenkapital in Höhe von EUR 13,5 Mio. auszustatten.

Die SCP Solar GmbH beabsichtigt, rund 200 Mitarbeitern der aleo solar-Gruppe Arbeitsplätze anzubieten. Die aleo solar AG hat mit den Betriebsräten in Oldenburg und Prenzlau Rahmensozialpläne vereinbart, ein Interessensausgleich muss nun verhandelt werden. Für den Standort Prenzlau ist – vorbehaltlich der Zustimmung des dortigen Betriebsrates – die Einrichtung einer Transfergesellschaft geplant.

Der Kaufvertrag führt zu einem negativen Ergebnisbeitrag bei der aleo solar AG. Für den Verkauf der Produktionsstätte in Prenzlau einschließlich Anlagevermögen, Vorräten, gewerblichen Schutzrechten und Anteilen an einem Tochterunternehmen der aleo solar-Gruppe zahlt der Käufer einen Kaufpreis von EUR 1,00. Die aleo solar AG ist andererseits verpflichtet, an den Käufer SCP Solar GmbH einen negativen Kaufpreis von EUR 10,0 Mio. zu zahlen.

Die Aktionärin Robert Bosch GmbH hat sich verpflichtet, im Zusammenhang mit dem Verkauf des operativen Geschäftsbetriebs an die aleo solar AG einen Transaktionsausgleich von EUR 31,0 Mio. zu zahlen.

Der Vollzug des Kaufvertrags steht unter anderem unter den aufschiebenden Bedingungen der Zustimmung der Kartellbehörden und der Zustimmung der Hauptversammlung der aleo solar AG. Der Vorstand der aleo solar AG wird hierzu eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen.

Die Robert Bosch GmbH teilte dem Vorstand der aleo solar AG heute mit, dass sie als Aktionärin der Gesellschaft verlangt, auf der außerordentlichen Hauptversammlung zugleich über die Liquidation der aleo solar AG zu beschließen. Die Robert Bosch GmbH hat sich verpflichtet, der aleo solar AG in der Liquidation bei konkretem Liquiditätsbedarf weitere Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um eine geordnete Abwicklung ohne Insolvenz zu ermöglichen. Sofern die Liquidation beschlossen wird, ist nach derzeitiger Einschätzung des Vorstands damit zu rechnen, dass nach Abschluss der Abwicklung kein bzw. allenfalls ein zu vernachlässigender Liquidationsüberschuss erzielt wird.

Der Geschäftsplan des Käufers beruht auf der Produktion und dem Vertrieb monokristalliner Hochleistungsmodule der Marke „aleo“. Sunrise Global Solar Energy Co. Ltd. entwickelt, fertigt und vermarktet weltweit hocheffiziente Solarzellen. aleo solar verbaut die Sunrise-Hochleistungszellen bereits in dem neuen 290 Watt Modul. Sunrise Global Solar Energy Co. Ltd. wurde 2007 von Pionieren der Solartechnologie gegründet. Das Hauptwerk befindet sich in Yilan, Taiwan, und hat eine Kapazität von 350 Megawatt. „Mit unseren Hochleistungszellen und dem Fertigungs-Know-How von aleo in Prenzlau können wir in Zukunft Hochleistungsmodule im Premium-Segment anbieten“, sagt Ted Szpitalak, einer der Gründer von Sunrise und seit über 25 Jahren einer der wichtigsten Innovatoren in der asiatischen Solarindustrie. „Mit dem Zukauf von aleo solar schließen wir als Zellhersteller die Lücke zum Endkunden, indem wir mit aleo einen ausgewiesenen Premium-Anbieter auf den Wertschöpfungsstufen Modulfertigung und Vertrieb erwerben. Das macht uns zu einem leistungsstarken integrierten Solarhersteller, der global Qualität und attraktive Preise bieten kann“

„Mit SCP Solar haben wir einen Investor gefunden, der ein tragfähiges Konzept und eine langfristige Orientierung bietet“, sagt York zu Putlitz, Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand der aleo solar AG. „Ich bedaure, dass es nicht möglich war, mehr Arbeitsplätze zu erhalten. Mit der Produktion in Prenzlau, einem Großteil der Vertriebsmannschaft und der Marke aleo bleiben jedoch wesentliche Teile des Unternehmens erhalten“, betont zu Putlitz.

Die von der aleo solar AG ausgesprochenen Garantien und Gewährleistungen werden durch den Verkauf und die Liquidation nicht beeinflusst.


Die Unternehmen

Sunrise Global Solar Energy entwickelt, produziert und vertreibt weltweit hoch-effiziente Solarzellen für private, gewerbliche Kunden und Projektentwickler. Die Solarzellen von Sunrise erzeugen bedeutend mehr Ertrag als konventionelle Solartechnologien. Sunrise, 2007 durch ein Team von Solarpionieren gegründet, fokussiert sich auf die Produktion von Premium-Solarzell-Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen. Sunrise hat seinen Sitz in Yilan (Taiwan).

CHOSHU Industry designt, produziert und vertreibt Hoch-Effizienz-Solarmodule für den privaten Aufdachmarkt in Japan. CHOSHU entwickelt außerdem Produktionsmaschinen für die Halbleiterindustrie, LCD, OLED und Mechatronik-Anlagen. CHOSHU wurde 1980 gegründet und fokussiert auf hohe Leistungen und Effizienz im Photovoltaikmarkt, damit Solaranlagen in Japan sowie global immer attraktiver werden. Die Zentrale von CHOSHU liegt in Yamaguchi (Japan).

Pan Asia Solar ist im Bereich „Eneuerbare Energien“ tätig und gehört zu einem globalen Multi-Family Office. Das Management hat ausgewiesene technische und kaufmännische Expertise im Bereich der Erneuerbaren Energien. Investitionen sind gerichtet auf eine kleine Zahl von Firmen, die ein herausragendes Potential besitzen in der Wertschöpfungskette der Photovoltaik: von der Siliziumproduktion über Wafer, Solarzellen, Modulproduktion, Projektfinanzierung bis hin zur Anlageninstallation sowie weiteren zukünftigen alternativen Technologien.

Die aleo solar AG produziert und vertreibt Premium-Solarmodule und ist Systemanbieter für den weltweiten Photovoltaik-Markt. Das im Jahr 2001 gegründete und seit 2006 börsennotierte Unternehmen (DE000A0JM634) gehört seit 2009 mehrheitlich zur Bosch-Gruppe. Der Premium-Hersteller beschäftigt aktuell rund 730 Mitarbeiter und ist in Europa in den wichtigsten Photovoltaik-Märkten vertreten. Mit dem Werk in Prenzlau, Deutschland, verfügt die aleo solar-Gruppe über eine jährliche Produktionskapazität von 280 Megawatt. Das Unternehmen hat im Jahr 2013 einen Umsatz von 124,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Die Solar Branche ist ein Problemkind in Deutschland.
Den Hauptaktionär Robert Bosch GmbH (Inhaber von 90,7 Prozent der Anteile) kostet der M&A-Deal noch einmal richtig Geld. [Quelle: http://www.finance-magazin.de/strategie-effizienz/ma/ma-deals-sulzer-aleo-solar-hertha-bsc/ ]
Wie es mit diesem Fall weiter geht und ob das Unternehmen für einen symbolischen Euro verkauft wir, muss noch das Kartellamt und die Gläubigerversammlung entscheiden.

Gruß,
W.